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THEATOUR spielte:

AMADEUS

von P.Shaffer

im Oktober 2005 im
Feststadel Hausmehring/ Haag a.d.Amper

Vor 250 Jahren, am 27.1.1756, wurde der Komponist Wolfgang Amadeus Mozart geboren. THEATOUR hat mit seiner Inszenierung von Amadeus seinen Beitrag im Vorfeld zum Mozartjahr 2006 geleistet:

THEATOUR will Geschichten erzählen, und eine solche bietet Amadeus mit den ewig aktuellen Menschheitsproblemen Neid, Genie und Mittelmäßigkeit:
Wien im Jahre 1823: „MOZART!!! - Gnade, Mozart! Vergib Deinem Mörder!" Der inzwischen 73-jährige Erste Hofkapellmeister und Hofkompositeur Antonio Salieri beabsichtigt, sich in einer düsteren Novembernacht das Leben zu nehmen.
Er und seine Musik sind bereits in Vergessenheit geraten, während das 30 Jahre zuvor verstorbene Musikgenie W.A.Mozart immer populärer wird. Salieri erlebt selbst, geradezu von Neid zerfressen, wie Mozart nach seinem Ende „den Takt in Sachen Musik angibt", von der ganzen Welt gefeiert wird, er selbst dagegen langsam in Vergessenheit gerät. Das verwirrte Reden eines zerfallenden Greises soll zu einem raffinierten Schachzug werden: Salieri bezichtigt sich absichtlich des Mordes an Mozart, um nicht vergessen zu werden.
Antonio Salieri, einer der bedeutendsten Opernkomponisten der Mozart-Zeit wurde zu Lebzeiten gefeiert und in alle Positionen, die durch den Tod anderer frei wurden, eingesetzt. Mozart endete mit 35 Jahren im Massengrab. Salieri verdarb auf hinterhältige Art und Weise Mozart jede Chance, eine gesicherte Position zu erhalten. Salieri hat es leicht gehabt, denn Mozart verstand es, sich für jede Gesellschaft unerträglich zu machen. Salieri erkannte als einziger seiner Zeit das Genie Mozarts und konnte die unerträgliche Diskrepanz zwischen dessen ordinärer Lebenshaltung (auch Mozarts Ehe litt!) und seiner göttlichen Musik nicht länger aushalten. Sein neidischer Kampf gegen Wolfgang Amadeus („Gottlieb") Mozart geriet zum Kampf gegen Gott.

In dieser Inszenierung wurde die wissenschaftlich längst erledigte These von Salieri als Mörder Mozarts einerseits widerlegt, andererseits das Gerücht aufrechterhalten.

Die Zuschauer durften selbst entscheiden, ob sie Salieri seine „Beichte" abnehmen. Sie ließen sich in einen Rokoko-Rausch versetzen und verfolgten eine spannende Geschichte, die in Wien noch zu Mozarts Lebzeiten spielte.

Die Durchbrechung von Zeit-, Ort- und Handlungseinheit, sowie die drei Ebenen einer Rahmenhandlung, einer epischen Erzählweise sowie einer Rückblende ließ auch diese THEATOUR-Inszenzierung zu einer besonderen Herausforderung werden. Auch dieses Stück wurde von THEATOUR auf einer großen Simultanbühne ähnlich einer Arena präsentiert, was die gewünschte „Zusammenführung von Autor, Regisseur, Schauspieler und Publikum" gemäß dem Konzept von THEATOUR fördert.