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THEATOUR spielte:

Maria Trost oder eine Privatsache

von Jochen Servatius

Mit dem Schauspiel Maria Trost oder eine Privatsache von Jochen Servatius brachte THEATOUR im August 2012 die spannende Odyssee eines Gnadenbildes im Rahmen des Jubiläums "350 Jahre Barockstadt Passau" erneut auf die Bühne. Der Aufführungsort konnte schöner nicht sein! Erstmals wurde exklusiv die barocke Klosteranlage von Mariahilf ob Passau für derartige Zwecke zur Verfügung gestellt. Das Schauspiel rückt eine historische Begebenheit aus der frühbarocken Vergangenheit, welche die Region feierte, ins Bewusstsein. Der historische Hintergrund des Schauspiels liegt in der Zeit von 1633 - 1671.

Zuvor, in 2010, bekam THEATOUR den Auftrag, für eine großartige Freilichtbühne im Schlossgraben von Fürsteneck ein Bühnenstück zu schreiben und dieses auch zu inszenieren. Der historische Zufall ist und war Impuls: Die Entstehung eines Wallfahrtsortes rund um ein Gnadenbild Mariens mit dem Jesuskind! Das Original des Bildes hängt heute in der Wallfahrtskirche Basilika Maria Plain im Salzburgischen. Diesen historischen Stoff hat THEATOUR erstmals für die Theaterbühne konzipiert. Uraufführung war im Juli 2011 unter Schirmherrschaft des Bay. Staatsministers Helmut Brunner.

Die Geschichte: Argula von Grimming soll als Bußwerk für ihren unehelichen Sohn Rudolph ein Gnadenbild, das wie durch ein Wunder Brandschatzung im Markt Regen überstanden hat, den Menschen in der Schlosskapelle von Fürsteneck zugänglich machen. Sie nimmt es allerdings für sich selbst in Besitz. Nach dem Tod Johann Ludwigs, Rudolphs Stiefvater, schickt sich dessen Nachfolger im Amt des Pflegers von Fürsteneck, Georg Sinzl, an, das Bild für sich zu reklamieren, da es aufgrund seiner Wunderwirkung, die sich mittlerweile herumgesprochen hat, reiche Opfergelder verspricht. Dies verhindert jedoch ein Gericht, und Rudolph nimmt es mit auf seine Wanderschaft als selbsternannter Missionar zum Plainberg im salzburgischen Flachgau. Da er allerdings zunehmend von der Kirche angefeindet wird und sowohl Georg Sinzl als auch der Passauer Fürstbischof weiter Ansprüche auf das Bild erheben, muss Rudolph aufgrund einer Intrige fliehen und landet in Wank bei Nesselwang im Allgäu. Doch auch hier kann er nicht lange bleiben, da Freunde das Bild ohne sein Wissen ins tschechische Wallern in Sicherheit bringen. Rudolph steht als Betrüger da und ihm bleibt nur die Flucht in die Heimat. Es kommt aber doch noch zum Happy End. 1674 wird die Wallfahrtskirche Basilika Maria Plain geweiht, in der zunächst eine Kopie des Gnadenbildes „Maria vom Troste" hing.

Das Originalbild fand erst 1732 seinen Weg in die Basilika zurück, wo es bis heute hängt.
Das Publikum ließ sich in 40 Szenen (biblisch die Zahl der Erwartung, der Vorbereitung, der Buße...) in die Zeit des frühbarocken 17. Jahrhunderts entführen... Ein Mord... eine Privatsache... ein Bild... ein Wunder... eine Botschaft... eine Wanderschaft: Maria Trost...