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Presse

31. August 2012

Maria Trost oder eine Privatsache

Die Abenteuer von Maria Trost und Schelm Rudolph

 

Ganz im Zeichen von Maria Trost oder eine Privatsache stand der Innenhof von Mariahilf: dort hatte das Schauspiel von Jochen Servatius Premiere, gab das Kloster sein Debüt als Bühne und Kulisse. Autor und Regisseur Servatius verwebt viele Fakten und viel Phantasie zu diesem Abenteuer aus dem Frühbarock. Es rahmt das „PArock-Fest" ein, organisiert von Stadt und City Marketing. Uraufgeführt wurde das Werk um ein Gnadenbild, um die Lebens- und Machtverhältnisse in der Region in der Gegenreformation und die Familienchronik derer von Grimming 2011 in Fürsteneck als historischem Originalschauplatz. Doch nach Mariahilf passt es fast besser in den geschützten und doch großzügigen Innenhof mit der Holzbohlenbühne samt Platz für das Orchester „Les Mouches" Consort, der ausgefeilten Lichttechnik mit der schmuck-schlichten Wallfahrtskirche als Kulisse und Projektionswand sowie der vielen Auf- und Abgangsvarianten für die Schauspieler. Die 40 Szenen erzählen mit Rudolph von Grimming (enorm präsent: Uwe Castor) als zentraler Figur von dem Gnadenbild Maria Trost auf Wanderschaft. Es ist zugleich die Biographie des Aussteigers und Frauenlieblings Rudolph, der die Einsiedelei einer Karriere als Feldherr vorzieht und seiner Mutter Argula (Vollprofi Lisa Arleth), die ein dunkles Geheimnis hütet. Vielschichtig und üppig wie der Barock ist die Geschichte, die Servatius erzählen lässt. Unter anderen wurden auch Mundart-Schauspieler engagiert. Alle Darsteller sind Könner und viele Themen und Ideen finden sich in der ausgefeilten Regie und im Text, in den tragischen, statischen, dann wieder komödiantischen Aktionen, im puristischen Bühnenbild, gefertigt von den THEATOUR-eigenen Handwerkern, in Szenen wie einem Traum Rudolphs mit quirligen Waldgeistern (hinreißend: Vedran Lovric, Rike Wagner und Sebastian Wagner)...

August 2012